Sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen leisten einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz, indem sie ihren Müll trennen. Besonders mit Blick auf ein funktionierendes Recycling ist Mülltrennung elementar. Wie Mülltrennung funktioniert und wie Unternehmen mit Trennhinweisen zu einer besseren Sammlung beitragen können, erfahren Sie hier.

In Bezug auf Mülltrennung halten sich hartnäckige Vorurteile: Angeblich betrifft sie nur Endverbraucherinnen und Endverbraucher, bringt am Ende sowieso nichts und alles, was aus Kunststoff ist, gehört in die Gelbe Tonne bzw. den Gelben Sack. Stimmt nicht, sagen wir, und möchten Ihnen näher erläutern, welchen Wert die richtige Mülltrennung mit sich bringt.

Warum ist Mülltrennung sinnvoll?

Um zu beleuchten, warum Mülltrennung grundsätzlich sinnvoll und wichtig ist, darf eine Erklärung bezüglich Recyclings nicht fehlen. Denn Ziel der richtigen Mülltrennung ist ein hochwertiges Recycling.

Unter Recycling versteht man die Aufbereitung von Wertstoffen, sodass diese erneut als Rohstoffe zum Einsatz kommen können. Wertstoffe sind unter anderem Materialien, aus denen Verpackungen bestehen, beispielsweise Kunststoff und Pappe. Die Wertstoffe, die sich im Kreislauf befinden und recycelt werden, können wiederverwendet und primäre Rohstoffe (wie Erdöl) können gespart werden.

Für ein hochwertiges Recycling ist Mülltrennung elementar. Denn nur durch eine gute Qualität bei der Sammlung von Abfall können überhaupt Wertstoffe zurückgewonnen werden. Eine gute Qualität zeichnet sich dadurch aus, dass wenig bis keine störenden Stoffe zwischen den Verpackungsmaterialien vorkommen, zum Beispiel Essensreste oder andere Verschmutzungen.

Ziel ist es, durch die richtige Mülltrennung einen möglichst hohen Anteil an sauberen Wertstoffen zu gewinnen, zu recyceln und dadurch wieder einsatzbereit zu machen.

Richtig Müll trennen: Was gehört in welche Tonne?

Derzeit besteht das Problem, dass immer noch Stoffe in Mülltonnen landen, in die sie gar nicht hineingehören. Viele Verpackungsmaterialien landen fälschlicherweise im Restmüll. Umgekehrt wird vieles in der Gelben Tonne bzw. dem Gelben Sack entsorgt, was zwar aus Kunststoff besteht, aber dennoch nicht dort hineingehört. Ein klassisches Beispiel hierfür ist die Zahnbürste. Sie zählt nicht zu den Verpackungen, sondern zu den Hygieneprodukten, und wird als solches korrekterweise im Restmüll entsorgt. Gleiches gilt für Windeln und Einmal-Handschuhe.

Mit der richtigen Mülltrennung kann dieses Problem behoben und das Recycling verbessert werden. Aber wie funktioniert die richtige Mülltrennung?

Was gehört in die Papiertonne?

Sämtliche Materialien, die aus Papier, Pappe oder Karton bestehen, gehören in die Papiertonne (oder auch Blaue Tonne). Das können Lebensmittelverpackungen sein, ebenso wie Versandkartons, Zeitungen und Zeitschriften sowie Briefumschläge.

Nicht dort hinein gehören beispielsweise verschmutztes Küchen- und Hygienepapier, Getränkekartons, Tapetenreste, Aktenordner und Plastiktüten. Stark verschmutzte Pappe, wie ein fettiger Pizzakarton, sollte ebenfalls nicht in der Papiertonne entsorgt werden.

Was gehört in die Gelbe Tonne bzw. den Gelben Sack?

Fälschlicherweise wird die Gelbe Tonne bzw. der Gelbe Sack (in Teilen Deutschlands auch die Wertstofftonne) häufig mit Dingen gefüllt, die aus Kunststoff bestehen oder Kunststoff enthalten. Das ist jedoch nicht korrekt. Tatsächlich dort hinein gehören Leichtverpackungen, die aus Kunststoff, Metall oder Verbundstoffen (beispielsweise Tetra Pak) bestehen.

Nicht in die Gelbe Tonne bzw. den Gelben Sack gehören unter anderem Elektrogeräte, Batterien, Textilien, Hygieneartikel, Papier und Pappe, Kabel, Glas und Baustoffe.

Wichtig bei der richtigen Sammlung von Leichtverpackungen ist das Trennen der einzelnen Verpackungsbestandteile. Beispiel Joghurtbecher: dieser sollte immer von seinem Aludeckel getrennt und dann beides in der Gelben Tonne bzw. dem Gelben Sack entsorgt werden. Befindet sich ebenfalls Pappe an der Verpackung, wird diese abgetrennt und separat in der Papiertonne entsorgt. Falls dies nicht geschieht, so landet der Joghurtbecher auf dem falschen Sortierband, nämlich dem für Papier. Dort ist er jedoch ein Störstoff. In Folge dessen kann weder der Joghurtbecher (aus Kunststoff) noch das Papier in hoher Qualität recycelt werden.

Als Faustregel gilt: Eine Verpackung wird in ihre unterschiedlichen Bestandteile getrennt und diese werden nach Materialart (Kunststoff / Metall / Papier / Pappe / Glas) separat in den entsprechenden Abfallbehältern gesammelt.

Was gehört in die Graue oder Schwarze Tonne?

In die Graue bzw. Schwarze Tonne gehört Restmüll. Aber was genau bedeutet das eigentlich? Gemeint sind tatsächlich die Reste, die übrig bleiben, weil sie nicht in die Papiertonne, die Gelbe Tonne / den Gelben Sack, die Biotonne oder den Altglascontainer gehören.

Darunter beispielsweise Katzenstreu, Hygieneartikel, wie Zahnbürsten und Windeln, Gummi, Staubsaugerbeutel und Tapetenreste, aber auch Medikamente, kleine Holzabfälle, Porzellan und Ton.

Batterien, Elektroaltgeräte, flüssige Abfälle in großen Mengen sowie Schadstoffe sollen nicht in der Restmülltonne entsorgt werden. Gleiches gilt für Sperrmüll und Energiesparlampen.

Was gehört in die Biotonne?

In der Biotonne werden sämtliche Abfälle entsorgt, die in der Küche und im Garten anfallen. Einerseits also Lebensmittel- und Speisereste, andererseits Gartenabfälle, wie Grünschnitt oder Rasenschnitt. Bei der Entsorgung von Lebensmittelresten ist es wichtig, Verpackungsreste und Aufkleber zu entfernen und separat in den entsprechenden Tonnen zu entsorgen.

Nicht in die Biotonne gehören Verpackungen, Kunststoff und Glas, Baumstämme sowie sämtliche Materialien, die nicht verrotten. Unser Tipp: Sammeln Sie Abfälle für die Biotonne in einem kleineren Behälter und entleeren Sie diesen regelmäßig in der Tonne. So werden unangenehme Gerüche vermieden.

Was gehört in den Altglascontainer?

In die Glascontainer gehören ausschließlich Glasverpackungen, die restentleert wurden. Das bedeutet, Ofenformen aus Glas, Trinkgläser, Autolampen, Blumenvasen, Spiegelglas und so weiter gehören dort nicht hinein.

Wichtig ist, das Glas entsprechend seiner Farbe zu trennen. Unterschieden wird in Weißglas, Braunglas und Grünglas. Nicht eindeutig zuordbare Farben, wie beispielsweise blaues Glas, werden ebenfalls im Container für Grünglas entsorgt. Der LKW, welcher die Glascontainer entleert, hat drei Kammern, in denen das Glas entsprechend der Farben aufgeladen wird. So bleiben die Farben voneinander getrennt und das Glas kann sowohl in der Sortieranlage als auch in den Wiederaufbereitungsprozessen voneinander unterschieden werden.

Übrigens: Die Deckel von Glasverpackungen können grundsätzlich abgeschraubt und in der Gelben Tonne / dem Gelben Sack entsorgt werden. Jedoch ist dies nicht zwingend erforderlich. Spätestens in der Sortieranlage werden die Deckel vom Glas getrennt und können dann separat recycelt werden.

Wohin gehören Batterien und Elektrogeräte?

Bei Batterien und Elektrogeräten ist es besonders wichtig, diese separat zu sammeln und entweder an einer Sammelstelle oder auf dem Wertstoffhof abzugeben. Hintergrund ist, dass sie einerseits wertvolle Rohstoffe enthalten (wie Kupfer), andererseits auch eine Gefahr darstellen können, wenn sie im herkömmlichen Hausmüll entsorgt werden.

Das in Batterien enthaltene Lithium kann, wenn es austritt, in Kombination mit Sauerstoff zu einer Explosion führen. Um dies zu verhindern, sollten Batterien und Akkus stets vorsichtig gesammelt werden. Im Einzelhandel, bei vielen Bürgerämtern und auf Wertstoffhöfen gibt es Sammelstellen, wo sie dann abgegeben werden können.

Für Elektroaltgeräte gilt: Grundsätzlich müssen Händler, die Elektrogeräte verkaufen, ausgediente auch wieder zurücknehmen. Alternativ können Elektroaltgeräte ebenfalls über den Wertstoffhof oder über professionelle Entsorgungsunternehmen entsorgt werden. Diese garantieren in der Regel die fachgerechte Entsorgung und das Recycling der Wertstoffe.

Übrigens: Für eine bessere Übersicht zur richtigen Mülltrennung bietet eine gemeinsame Initiative der dualen Systeme, „Mülltrennung wirkt!“, die Möglichkeit, Tabellen zum Ausdrucken herunterzuladen.

Trennhinweise: Vorteile für Unternehmen und Privatpersonen

Um die richtige Mülltrennung zu fördern, können Unternehmen, die Verpackungen in Umlauf bringen, selbst aktiv werden. Seit Mai 2021 gibt es gemeinsame und herstellerübergreifende Trennhinweise neun dualer Systeme in Deutschland. Diese Trennhinweise werden auf Verpackungen abgebildet und zeigen deutlich, welcher Teil der Verpackung in welche Tonne gehört.

Durch die Verwendung der Trennhinweise können Unternehmen, die der Systembeteiligungspflicht nach VerpackG unterliegen, ihre Produktverantwortung erkennbar machen. Denn verwenden können die Trennhinweise nur diejenigen Hersteller und Inverkehrbringer, die bei der Zentralen Stelle Verpackungsregister registriert sind und ihre Verpackungen bei einem dualen System lizenziert haben. Endkundinnen und Endkunden sehen somit transparent, dass das Unternehmen seinen Pflichten für die in Verkehr gebrachten Verpackungen nachgekommen ist.

Darüber hinaus soll durch das herstellerübergreifende Design der Trennhinweise ein Wiedererkennungswert generiert werden. Verbraucherinnen und Verbraucher wissen direkt, was die Hinweise zur Mülltrennung bedeuten, und werden zum Mitmachen angeregt. Dadurch können die Qualität der Sammlung verbessert und mehr Wertstoffe durch Recycling wiedergewonnen werden.

Hersteller und Inverkehrbringer können sich über die Website www.trenn-hinweis.de registrieren und anschließend die Trennhinweise auf ihren Verpackungen verwenden. Voraussetzung ist, dass die Verpackungslizenzierung ordnungsgemäß abgeschlossen ist.

Fazit: Gemeinsam für mehr Nachhaltigkeit

Ob ein Wertstoff recycelt wird oder nicht, entscheidet sich in dem Moment, in dem er entsorgt wird. Denn landet er in der falschen Tonne und ist womöglich noch von zahlreichen Störstoffen umgeben, ist jede Chance auf eine Wiederverwertung vernichtet. Mit der richtigen Mülltrennung können Verbraucherinnen und Verbraucher sowie Unternehmen dem entgegensteuern.

Sowohl Unternehmen als auch Privatpersonen können durch die Verwendung und Beachtung von Trennhinweisen entscheidend dazu beitragen, ein hochwertiges Recycling zu erreichen. Durch sauber getrennten Abfall können Wertstoffe erhalten bleiben und durch ihre Wiederverwertung primäre Rohstoffe eingespart werden. Somit leistet Mülltrennung einen wichtigen Beitrag zum nachhaltigen Umgang mit Ressourcen.

Können wir Ihr Unternehmen unterstützen auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit? Das Duale System Zentek ist gerne Ihr Ansprechpartner rund um die Verpackungslizenzierung sowie die Verwendung der Trennhinweise auf Ihren Verpackungen.

Headerbild Shutterstock #503888032 | © Aleksandra Suzi